Bootschafter Till Demtroeder beim Senatsempfang für den neuen SRK Hamburg_August_2018_Foto-DGzRS-Steven_Keller
Bootschafter Till Demtroeder beim Senatsempfang für den neuen SRK Hamburg_August_2018_Foto-DGzRS-Steven_Keller

Nächster Bauabschnitt für den neuen Seenotrettungskreuzer HAMBURG

 

 

 

Die Seenotretter bauen eine neue HAMBURG. Nach 35 Jahren Pause wird wieder ein Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) den Namen der Hansestadt an der Elbe tragen. Damit würdigt die DGzRS die langjährige Verbundenheit der Hamburger mit den Seenotrettern. Sie hofft, dass sich viele Einwohner und Freunde der Stadt an der Finanzierung des Neubaus beteiligen. Das moderne Spezialschiff wird ab 2020 von der westlichsten DGzRS-Station Borkum aus im Einsatz sein.

 

Die HAMBURG wird auf der Werft Fr. Fassmer an der Unterweser gebaut. Heute, Donnerstag, den 27. Juni 2019, fand dort die Drehung des Rumpfes statt. Das filigrane Aluminium-Netzspantengerüst moderner Seenotrettungskreuzer wird zunächst kieloben gebaut und beplankt. Heute erfolgte die spektakuläre Drehung mit Hilfe von zwei Kränen. Die präzise geplante Aktion verlief zügig und reibungslos.

 

Im nächsten Bauschritt wird das Deckshaus aufgesetzt und der Innenausbau kann beginnen.

 

Die Kiellegung hatte vor großem Publikum öffentlich am 30 März 2019 an einem ungewöhnlichen Ort stattgefunden: am Jungfernstieg unter freiem Himmel im Herzen Hamburgs. An einem Schott in der Nähe des Kiels hatte NDR-Moderatorin Anke Harnack die Ehrenmedaille des Hamburger Senats, den Admiralitätsportugaleser, eingelegt. Er wurde in den Rumpf eingeschweißt und wird jeden Einsatz mitfahren. „Die Medaille soll Schiffbauern und Seenotrettern gleichermaßen Glück und Gesundheit verheißen. Als Kind der Küste – ich wurde auf Rügen geboren – gefällt mir diese Tradition sehr“, sagte die beliebte Moderatorin im März.

 

Traditionell gibt die DGzRS den Namen einer neuen Rettungseinheit erst bei der Taufe bekannt. In diesem Fall machen die Seenotretter jedoch ganz bewusst eine Ausnahme: „Wir starten eine Spendenaktion in Hamburg, für die wir uns möglichst breite Unterstützung der Bevölkerung wünschen“, begründet Kapt. Ralf Krogmann, Repräsentant der Seenotretter an der Elbe, die Bekanntgabe des Namens HAMBURG noch vor Baubeginn.

 

Die neue HAMBURG wird am 19. April 2020 direkt an der Elbphilharmonie getauft. Zuvor findet mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen eine Benefiz-Matinee in der Elbphilharmonie statt.

 

Die Seenotretter rufen alle Einwohner, aber auch alle Liebhaber der Hansestadt an der Elbe dazu auf, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Das 24 Knoten (ca. 45 km/h) schnelle und fast 4.000 PS starke Spezialschiff wird zur neuen 28-Meter-Klasse der DGzRS gehören.

 

Die neue HAMBURG ist für die westlichste DGzRS-Station auf Borkum bestimmt. Ihr Einsatzgebiet wird die Emsmündung und weite Teile der Deutschen Bucht umfassen. Sie wird dort die ALFRIED KRUPP ablösen, die nach dann 32 Jahren im harten Einsatz außer Dienst gestellt wird.

 

Enge Verbundenheit der Hamburger mit den Seenotrettern

 

Eine Spende für den neuen Seenotrettungskreuzer ist am einfachsten online möglich auf der Website spenden.seenotretter.de über den „Spendenlotsen“ unter Angabe des Kennwortes HAMBURG. Die Alternative ist eine herkömmliche Überweisung mit dem gleichen Kennwort auf das Spendenkonto der DGzRS bei der Sparkasse Bremen, IBAN: DE36 2905 0101 0001 0720 16. Auch die Aktion „Name an Bord“ bieten die Seenotretter erneut an: Ab 5.000 Euro Spende fährt der eigene Name, der eines Unternehmens oder eines Menschen, der besonders geehrt werden soll, auf einer Danktafel an Bord der HAMBURG bei jedem Einsatz mit.

 

Rund 20.000 Hamburger unterstützen die Seenotretter mit regelmäßigen Spenden, und knapp 900 Sammelschiffchen haben ihren „Liegeplatz“ in der Hansestadt an der Elbe. Zu den prominentesten Hamburger Seenotretter-Freunden gehören mehrere ehrenamtliche „Bootschafter“ der DGzRS, darunter Schauspieler Jan Fedder, Fernsehkoch Tim Mälzer, die Moderatoren Bettina Tietjen, Yared Dibaba und Heike Götz sowie Schauspieler Till Demtrøder.

 

Name HAMBURG hat Tradition in der Rettungsflotte

 

Die neue HAMBURG wird die vierte Rettungseinheit dieses Namens in der mehr als 150-jährigen Geschichte der Seenotretter sein. Auch alle Vorgänger waren in ihrer jeweiligen Zeit sehr moderne Einsatzmittel.

 

So gehörte die 1925 auf der Station Friedrichskoog in Dienst gestellte HAMBURG (I) zu den ersten Motorrettungsbooten der DGzRS mit robusten, raumsparenden Dieselmotoren. Die 1942 für Langeoog gebaute HAMBURG (II) verfügte über modernste Seefunkanlagen, damals noch eine recht neue technische Errungenschaft. Und die 1960 in Dienst gestellte HAMBURG (III), im Einsatz auf den Stationen Burgstaaken (bis 1975) und Grömitz (bis 1985), gehörte zur legendären THEODOR-HEUSS-Klasse, den ersten in Serie gebauten Seenotrettungskreuzern mit Tochterboot, die bis heute ständig weiterentwickelt und verbessert werden.

 

 

 

Technische Daten der neuen HAMBURG

 

Länge: 27,90 m, Breite: 6,20 m, Tiefgang: 1,95 m,: Geschwindigkeit: 24,0 kn, Verdrängung: 120 t, Reichweite: ca. 600/800 sm.

 

ANTRIEBSANLAGEN

 

2 x MTU 16V 2000 M72, je 1.440 kW/1.958 PS, zusammen 2.880 kW/3.916 PS
2 x ZF 5000D Schiffswendegetriebe, Schleichfahrteinrichtung; Bugstrahlanlage, 75 kW/102 PS

 

Tochterboot: 1 x Steyr SE 236 E40, 170 kW/231 PS

 

 

 

Über die Seenotretter

 

Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hält sie rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote auf 55 Stationen zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten einsatzbereit – rund um die Uhr, bei jedem Wetter. Jahr für Jahr fahren die Seenotretter mehr als 2.000 Einsätze, koordiniert von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre). Die gesamte unabhängige und eigenverantwortliche Arbeit der Seenotretter wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert, ohne Steuergelder. Seit Gründung der DGzRS 1865 haben ihre Besatzungen rund 85.000 Menschen aus Seenot gerettet oder drohenden Gefahren befreit. Schirmherr der Seenotretter ist der Bundespräsident.

 

 

 

Die Seenotretter
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